
von Dr. Kyra Sänger & Dr. Christian Sänger
Rheinwerk-Verlag GmbH (August 2025)
355 Seiten | in Farbe | Hardcover
ISBN: 978-3-367-11079-7 (Buch); 978-3-367-11083-4 (PDF, EPUB, Online); ISBN 978-3-367-11081-0 (Bundle)
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Die Canon PowerShot V1 kennenlernen

Mit der V1 hat Canon die PowerShot-Serie wiederbelebt, bei der wir annahmen, dass sie peu à peu vom Markt verschwinden würde, denn seit sage und schreibe sechs Jahren gab es bei Canon keine Neuerscheinungen im Kompaktkamerasegment mehr. Aber der Trend ist durchbrochen und wir sind gespannt, was die PowerShot V1, die ganz modern als Vlogging-Kamera vermarktet wird, so zu leisten imstande ist.
Für die Erstellung dieses Buches haben wir die neue spiegellose Kompakte mit all ihren Facetten unter die Lupe genommen. Begleiten Sie uns auf eine Tour durch alle Spezifikationen und lernen Sie die Funktionen Ihrer V1 dabei bis ins Detail kennen. Zahlreiche Praxistipps und unsere persönlichen Eindrücke werden Sie hierbei begleiten. Beim Lesen und Anfertigen eigener Aufnahmen wünschen wir Ihnen jede Menge Freude am Entdecken und Ausprobieren!
Herzlichst Ihre
Kyra & Christian Sänger
Beispielbilder aus dem Buch









Besondere Eigenschaften der PowerShot V1
Nachdem wir die PowerShot V1 aus dem Karton genommen hatten und die schwarze Kompaktkamera in unserer Hand lag, fiel uns direkt auf, ganz so klein ist die Neue im Canon-Universum gar nicht. Jedenfalls nicht so klein, dass sie ohne Weiteres in eine Jackentasche oder ins Handtäschchen passen würde. Sie hat uns eher an einen kleinen schwarzen, aber sehr solide gebauten Backstein erinnert und liegt mit ihrem ergonomischen Gehäuse und dem Haltegriff sehr schön in der Hand, was gerade Menschen mit größeren Händen durchaus zu schätzen wissen.
Das Erste, was uns zur stattlichen Gehäusegröße einfiel, waren die Belüftung und der für eine Kompaktkamera recht große Sensor. Womit wir gleich zwei wichtige Features der V1 genannt haben. Der CMOS-Sensor, also die Netzhaut der V1, ist mit 1,4 Zoll (18,4 × 12,3mm) größer als die meisten in Kompaktkameras verbauten Lichtfänger und bietet eine effektive Auflösung von 22 Megapixeln. Das heißt, eigentlich ähnelt der Sensor der V1 einem Micro-Four-Thirds-Sensor, nur mit einem Seitenverhältnis von 3:2 statt 4:3. Um auf den Kleinbildformatstandard umzurechnen, gilt es also, die Brennweite bei der V1 jeweils mit dem Faktor 2 zu multiplizieren. Und dann ist da noch die Dual-Pixel-RAW-Fähigkeit des Sensors, die bei verschiedenen Canon- Kameras immer wieder mal auftaucht, obwohl wir zugeben müssen, dass wir damit im fotografischen Alltag nicht allzu viel anfangen können.
Der aktuelle DIGIC-X-Prozessor arbeitet mit dem Sensor perfekt abgestimmt zusammen und hilft auch anderen rechenintensiven Funktionen ordentlich auf die Sprünge. Das gilt auch für KI-gesteuerte Prozesse, wie zum Beispiel die KI-Objekterkennung, die Menschen, Tiere und auch Fahrzeuge recht zuverlässig erkennt, und für den Autofokus, der 3.431 AF-Positionen (3.139 für Movie) bietet. Die Rechenpower kommt auch der Serienaufnahmefunktion zugute, bei der die V1 mit mechanischem Verschluss 15 und mit elektronischem sogar 30 Bilder pro Sekunde auf die Speicherkarte brennt, was durchaus respektable Werte darstellt.
Die Belüftung wiederum ist ein Feature, bei dem wir dem von Canon anvisierten Verwendungszweck näherkommen. Die V1 soll nämlich mitnichten eine kleine Kompakte für ein paar schnelle Fotos zwischendurch sein, sondern wird explizit als Vlogging-Kamera beworben, also als Gerät zum Aufnehmen von Videos, die vornehmlich für soziale Medien geeignet sein sollen. Da fällt unsere Aufmerksamkeit direkt auf die Movie-Funktionen, zu denen eben auch die Belüftung gehört. So wird längeres Filmen ermöglicht, ohne dass die V1 den Hitzetod stirbt. Entsprechend ihrer Bestimmung besitzt die V1 einen prominenten Schalter, nach dessen Umlegen sich alles um die Aufnahme von Videos dreht und die V1 zu einer kleinen Filmkamera mutieren lässt.
Dann ist es möglich, Movies bis zu einer Größe von 4K mit 59,94p aufzunehmen, auch wenn das dann zu einem etwa 1,56-fach verengten Bildausschnitt führt. Außerdem lassen sich Zeitlupe und Zeitrafferaufnahmen erstellen, und im Videobereich ist auch ein Digitalzoom mit einer Vergrößerung bis zu 10× an Bord. Den benötigt die V1 aber auch, denn die 25,6mm Maximalbrennweite sind nicht gerade üppig. Damit erreicht die V1 umgerechnet auf das Kleinbildformat ungefähr 50 mm, also das, was üblicherweise als Normalbrennweite bezeichnet wird. Der Telebereich wird, was die optische Vergrößerung betrifft, also links liegen gelassen. Für ihre Aufgabe als Vlogging-Kamera, also für Selfie-Movies, Produktpräsentationen, Streamings und ähnliche Vorhaben, liegen die wichtigen Brennweiten aber sicherlich eher im Weitwinkelbereich.
Außerdem punktet die V1 mit einem für das Aufnehmen von Movies bei unsteten Lichtverhältnissen sehr nützlichen ND-Filter, jeder Menge HDR-Optionen und der für die professionelle Postproduktion von Filmen gedachte Aufnahme mit Canon-Log Gammakurve, die zudem drei verschiedene Farbraumoptionen bietet. Ebenfalls sehr gut gefallen hat uns die IS-Bildstabilisation, die beim Fotografieren unauffällig gut funktioniert und beim Filmen wirklich Ruhe in das Gewackel beim Aus-der-Hand-Aufnehmen bringt. Dafür hat Canon der V1 im Movie-Modus zusätzlich zum optischen IS, einen Digital-IS mit zuschaltbarem erweitertem Modus und einen Motivnachführungs-IS implementiert. So funktioniert sogar das Filmen während des Gehens erheblich ruhiger.
Wer sich beim Fotografieren für eine ausgeprägte Schärfentiefe interessiert, wird das Fokus-Bracketing sicherlich in das Anwendungsrepertoire aufnehmen, um die entstandenen Bilder mittels des aktuell sehr angesagten Focus Stacking zu beeindruckend scharfen Fotografien zu verarbeiten. Das kann die V1 übrigens auch direkt in der Kamera, was Canon als Tiefenkombination bezeichnet. Ebenfalls hilfreich ist die Komprimierung mit CRAW, was für kleinere Dateien ohne nennenswerte Qualitätseinbußen und Platz für mehr Bilder auf der Speicherkarte sorgt. Die V1 unterstützt zudem das Format HEIF (High Efficiency Image File Format), das ein geringes Speichervolumen mit einer 10-Bit-Farbtiefe vereint. Im Vergleich zu JPEG lassen sich beispielsweise graduelle Farbverläufe wie Himmel oder Haut noch feiner abgestuft abbilden. Ihr Computerumfeld muss jedoch für HEIF kompatibel sein. Für Content Creator – aber nicht nur für die – sind die verschiedenen Anbindungsmöglichkeiten über Bluetooth und WLAN interessant, und auch die Möglichkeit zum unkomplizierten Livestreamen darf eine moderne Kamera wie die V1 nicht vermissen lassen.
Was fehlt?
Nun, um es kurz zu machen, Sucher, Telebrennweite und ein Joystick oder Kreuztasten, mit denen standardmäßig das AF-Feld verschoben werden kann. Denn ohne den Sucher ist es wirklich schwierig, bei starker Sonneneinstrahlung zu beurteilen, ob die Aufnahmen etwas geworden sind, und stabilisieren lässt sich die Kamera auch besser mit dem Auge am Sucher. Was die Brennweite betrifft, bietet sie mit maximal 25,6 mm im Fotobereich einfach zu wenig Flexibilität. Die gebotenen Weitwinkelbrennweiten sind zwar prima für das Erstellen von Selfies, Vloggen etc., aber es wäre schön gewesen, wenn auch Motive zumindest im gemäßigten Telebereich erreichbar wären. Auch für die Freistellung bei Porträtaufnahmen sind Brennweiten um die 70–80 mm (umgerechnet auf Kleinbildformat) ideal. Es ist uns mehr als einmal passiert, dass wir vor einem Motiv standen und wegen der Brennweitenrestriktion kapitulieren mussten, was schade ist, weil die V1 sicherlich auch im Telebereich tolle Bilder und Movies aufgenommen hätte. Hier wäre mehr dann doch mehr gewesen. Was das Bewegen des AF-Feldes angeht, ist es auf Umwegen zwar möglich, die Kreuztasten dafür zu verwenden, aber auch nur, nachdem zuerst eine mit der Funktion belegte Taste gedrückt wurde, was wiederum komplizierter als nötig ist. Für Umsteiger vom Handy ist das Verschieben des AF-Feldes per Fingertouch aber sicherlich die logischste Methode.
Der Verlag über das Buch
Die Canon PowerShot V1 ist eine leistungsstarke Immer-dabei-Kamera, mit der Sie überall besondere Momente und spannende Geschichten festhalten können. Kyra und Christian Sänger zeigen Ihnen in diesem Buch, wie Sie die Kameratechnik souverän beherrschen und kreativ einsetzen. Sie erklären detailliert alle Funktionen und Menüs, geben Ihnen Tipps für die optimale Belichtung und Schärfe und stellen nützliche Einstellungen für Fortgeschrittene vor. So gelingen Ihnen schon bald eindrucksvolle Ergebnisse – sowohl bei Fotos als auch bei Videoaufnahmen.
- Technik: Alle Funktionen und Programme verständlich erklärt
- Besser fotografieren: Richtig belichten, scharfstellen und blitzen
- Profitipps: Motive gekonnt festhalten – in Foto und Film
Alle Funktionen und Programme verstehen:
- Erste Schritte mit der PowerShot V1: Mit zahlreichen Einstelloptionen und Funktionen bietet die PowerShot V1 jede Menge Potenzial. Kyra und Christian Sänger machen Sie Schritt für Schritt mit Ihrer Kamera vertraut. So werden Sie sie bald in jeder Situation perfekt beherrschen.
- Die Fototechnik gekonnt einsetzen: Autofokus mit Motiverkennung, Fokus Bracketing, In-Camera-Stacking: Die Automatiken der PowerShot V1 nehmen Ihnen viel Arbeit ab. Lernen Sie, welche Funktion Sie wann brauchen und in welcher Situation Sie besser manuell eingreifen.
- Besser fotografieren und filmen: Kyra und Christian Sänger geben Ihnen zahlreiche Tipps für gelungene Fotos und Filme. Von der richtigen Belichtung über den Einsatz von Farben bis hin zu speziellen Aufnahmetechniken. Sie finden im Buch außerdem Empfehlungen für passendes Zubehör und erfahren, wie Sie Ihre Aufnahmen unkompliziert teilen.
Aus dem Inhalt
- Die Canon PowerShot V1 sicher bedienen
- Alle Menüs und Einstellungen kennenlernen
- Die Belichtung optimal steuern
- Farben richtig einstellen mit dem Weißabgleich
- Scharfstellen mit Autofokus oder manuell
- Professionelle Videos und Vlogs aufnehmen
- Bilder und Videos nachbearbeiten
- Die Kamera individuell konfigurieren
- Das passende Zubehör finden
- Die PowerShot V1 mit dem Smartphone verbinden
- und vieles mehr


