Impressionen vom 39. BMW Berlin-Marathon
Gestern waren wir mal wieder besonders sportlich unterwegs – beim 39. BMW Berlin-Marathon. Wobei wir das Meistern des Marathons Geoffrey Mutai, Dennis Kimetto, Aberu Kebede und all den anderen 40.000 Laufhelden und -heldinnen überlassen haben. Obwohl, auch das ständige Knien des Fotografen am Streckenrand beinhaltete eine gewisse sportliche Komponente und leistete vom Gefühl her einen wertvollen Beitrag zu meinen skiabfahrtsläuferischen Ambitionen. Jedenfalls haben die Oberschenkel zwischendurch immer wieder ganz schön gebrannt. Aber genug gejammert, eigentlich sollte es hier ja nicht um die Leiden des nicht mehr ganz so jungen Sänger gehen, sondern darum, dass wir dieses Mal den Potsdamer Platz als Kulisse gewählt hatten und was es dort während des Laufs so abzulichten gab.
Die Glas- und Steinpaläste gaben bei strahlendem Sonnenschein jedenfalls schon mal eine prima Kulisse ab, um die Läufer attraktiv in Szene zu setzen. Bei solchen Events lohnt es sich ja immer, ein Weilchen vorher vor Ort zu sein, bevor die Topstars angesaust kommen, denn das gibt die Gelegenheit, vorab ein paar Probefotos zu schießen und Dinge wie Bildwinkel, Bildformat etc. auszuprobieren. Außerdem war es ganz praktisch, anhand der schon vorher vorbeifahrenden Handbiker etwas mit den Zeiten herum zu probieren. Um die Verschlusszeit voll zu kontrollieren, haben wir hier übrigens, wie meist bei Sportevents, im Modus Zeitvorwahl (Blendenautomatik) gearbeitet. Auf diese Art und Weise schießen wir uns ein, denn die Chance, die führenden Läufer abzulichten, gibt es nur einmal ganz kurz, dann sind sie auch schon wieder an den Objektiven der Fotografen vorbeigezischt – hier im Bild, der spätere Sieger Geoffrey Mutai und der zweitplatzierte Dennis Kimetto aus Kenia.
Wobei wir ja keine Sportjournalisten sind, für die meist nur die Sieger zählen. Für uns sind auch Bilder von Läufern aus den nächsten Reihen und alle, die noch weiter dahinter kommen, interessant – hier der schnellste Europäer Jan Fitschen (TV Wattenscheid): Gratulation zu Platz 14!
Am besten gefallen mir bei solchen Veranstaltungen knallige Trikots in orange, gelb, grün oder rot. Das bringt Farbe ins Spiel und hebt die Läufer optisch besser vor dem Hintergrund ab. Nachdem dann also anfangs ein paar Einstellungen mit 1⁄1250 Sek. im Kasten waren, fingen wir an, wie üblicherweise bei Sportveranstaltungen, Mitzieher zu fotografieren, um die ungeheure Dynamik der Motive, in diesem Fall der Läufer, einzufangen. Also wurde die Belichtungszeit auf 1/40 Sek. reduziert und schön mit den an uns vorbeifliegenden Läufern mitgezogen. Dabei fiel mir auf, dass es bei trabenden Läufern erheblich schwieriger ist, einen guten Mitzieher zu schießen, als bei vorbeifliegenden Motocrossern oder Rennwagen, was wohl hauptsächlich an der weniger geradlinigen Bewegung der Motive liegt.
Schon auf dem Rückweg befindlich erweckte ein lautes Getrommel unsere Aufmerksamkeit und leitete uns zu dem „km 42: celebration“-Plakat, dass sich doch tatsächlich bewegte. Eine güldene Tänzerin und ein ebensolcher Trommler sorgten im ersten Stock der Werbewand so richtig für Stimmung.
Irre, was sich die offensichtlich nicht an zu geringem Marketingbudget leidenden Sponsoren bei solchen Events immer so einfallen lassen. Egal, das tanzende und tönende Poster war jedenfalls ziemlich cool und zum Fotografieren super geeignet.
Ach ja, da wir momentan an einem dicken Wälzer über Photoshop Elements 11 schreiben, konnten wir es uns nicht verkneifen, mit den Marathonbildern gleich ein paar Effekte auszuprobieren. Zum Beispiel den Lomo-Effekt am Drachenduo aus der Ballonwolke eines Luftballonverkäufers oder ein dynamischer Zoomeffekt mit Laufschuh im Mittelpunkt.
Die Perspektive mit den Hochhäusern am Potsdamer Platz war auch ideal dazu geeignet, das Bild mit Hilfe des Bilderstapel-Effekts zu zerlegen und zu einer einfachen Collage zu verarbeiten. Etwas Spielerei gehört bei uns eben auch immer mit dazu. So, genug geschrieben, das noch unfertige Elements 11 Manuskript wartet schon…