Erfahrungen, Bewertung und Beispielbilder
Es hat ja eine ganze Weile gedauert bis einer der beiden japanischen Platzhirsche, Nikon und Canon, eine Systemkamera auf den Markt gebracht hat, nachdem Panasonic (LUMIX), Olympus (PEN) und Sony (NEX) schon eine ganze Weile im Markt unterwegs sind.
So war die Ankündigung des neuen Nikon 1-Systems von Fotoenthusiasten bis zum Profi mit großer Spannung erwartet worden. Was werden die handlichen J1/V1-Modelle Leisten? Sind sie für mehr als nur die gelegentliche Schnappschuss-Fotografie zu gebrauchen? Wie gestaltet sich die Bildqualität und Funktionsvielfalt – und, und, und …
Was ist jetzt unser persönliches „over all“-Fazit?
Nun, ich würde sagen, nach dem ersten kleinen Dämpfer, was die Größe des CX-Sensors betrifft, wurden unsere Erwartungen eigentlich eher übertroffen. Denn in der Praxis stellte sich schnell heraus, dass sowohl die Nikon 1 V1 als auch die kleinere J1 wirklich universell einsetzbar sind.
So bin ich mit den Kameras fast überall unterwegs gewesen: bei Tage in der Stadt und in der Natur, in Innenräumen mit reiner Kunstlicht-Beleuchtung, des nächtens in Stadt und Land und natürlich auch im Heimstudio bei kontrollierten Blitzlicht-Bedingungen.
Dabei hat sich meine anfängliche Skepsis zunehmend in Luft aufgelöst. Vor allem die hervorragende Bildqualität, die auf ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Sensor und kamerainterner Rauschunterdrückung schließen lässt, hat mich doch ganz schön erstaunt. Mit so einer kleinen und leichten Kamera selbst unter schwierigen Lichtbedingungen und Belichtungszeiten bis 2 Minuten rauscharme und gut aufgelöste Bilder gestalten zu können, hätte ich zu Beginn nicht so ganz geglaubt. Zugegeben, das Stativ habe ich des Öfteren bemüht, um ISO 400 nicht unbedingt zu überschreiten, aber selbst bei einem Test von ISO-6400-Aufnahmen unter verschiedenen Aufnahme- und Bildbearbeitungsbedingungen schnitten die Kameras im Vergleich zu Consumer-DSLRs echt nicht schlecht ab.
Außerdem hat der Akku bemerkenswerter Weise einen mehr als zweistündigen Dauereinsatz knapp über dem Gefrierpunkt (wer im Winter Sternenbahnen aufnehmen will, sollte hart im nehmen sein!) klaglos überstanden, und über die maximal mögliche Serienbildgeschwindigkeit mit 5, 10, 30 oder sogar 60 Bildern pro Sekunde braucht man wohl nicht zu diskutieren. Das Mitzieher-Foto des fahrenden Fiat 500 war bereits nach zwei Versuchen im Kasten, der Geschwindigkeit von 30 Bildern pro Sekunde sei’s gedankt.
Schick und handlich sind die Nikon 1er zudem auch noch und allemal flexibler als die meisten Kompaktkameras. So richtig ausführliche Infos, was mit der J1/V1 alles möglich ist inklusive jeder Menge klassischer aber auch ungewöhnlicher Tipps zum Fotografieren mit den beiden Neuen haben wir im großen Kamerahandbuch zur Nikon 1 J1/V1 zusammengetragen.
Natürlich gibt es auch ein paar Schwachstellen, ich sage nur Blitz, Autofokus bei Dunkelheit und Schärfentiefe. Aber soviel können wir sagen, die Nikon 1 J1/V1 sind nicht nur was für Schnappschüsse, sondern auch für „ernsthaftere“ Motive wunderbar einsetzbar. Mir hat die Arbeit jedenfalls jede Menge Spaß gemacht.
Hier als kleines Schmankerl ein paar Fotos, die wir frisch für das Praxisbuch mit den Nikon 1er-Kameras angefertigt haben: