Auf dem ehemaligen sowjetischen Militärflugplatz Finowfurt betreibt eine Schar von Enthusiasten das an sich schon sehenswerte Luftfahrtmuseum. Aber es geht noch spektakulärer. Letztes Wochenende waren dort verwegene Haudegen mit Ihren US-Cars, Hot-Rods und historischen Rennmotorrädern zu Gast beim Race 61 – Rock and Race Festival. Während bei Rockabilly-Sound und US-Food die Jungs und Mädels egal welchen Alters in kariertem Flanellhemd, Fifties-Jeans und Pettycoat flanierten, trugen die Roadrunner mit Ihren röhrenden Gefährten ein 1/8 Meilen-Beschleunigungsrennen aus, bei dem wir hautnah mit unseren aktuellen Kameras dabei waren. Mit der Panasonic Lumix GH5, der Canon EOS 800D und natürlich unserem Arbeitspferd, der EOS 5D Mark IV, waren wir am Start, um starke Actionaufnahmen und ein paar packende Videos zu produzieren. Tja, und dann passierte erst einmal … nichts, denn der Regen hatte uns eingeholt und bei nasser Fahrbahn ist ein Rennen mit den Drehmomentmonstern ganz einfach zu gefährlich.
Dann hatte der Hot-Rod Gott aber zum Glück ein Einsehen mit Fahrzeugen, Veranstaltern und Fahrern, und die Piste begann langsam zu trocknen. Just for fun und auch, um diesen Prozess wirkungsvoll zu unterstützen, holten die Museumsbetreiber ein schier unglaubliches Gefährt aus dem Hangar. Luftfahrttechnisch äußerst bewanderte Spaßvögel hatten ein Düsentriebwerk auf einen alten Barkas-Transporter montiert und wollten damit allen Ernstes über die Piste brettern. Wir waren skeptisch, aber von wegen, das Triebwerk wurde gezündet und nachdem die Düse sich warmgeblasen hatte, gab der Straßen-Chefpilot am Steuer mal so richtig Kerosin und ja, das Teil legte los, wie ein Düsenjäger und klang auch so.
Mit der GH5 in der Hand und ohne Ohrstöpsel hatten wir das Gefühl, unsere Trommelfelle würden bersten. Nun ja, wer ist so bescheuert und stellt sich im normalen Leben schon so nah hinter ein startendes Düsenflugzeug. Aber die Drag-Racing-Stimmung hatte auch uns endgültig erfasst und das infernalische Heulen klang, trotz vibrierender Trommelfelle, wie Musik in unseren Ohren. So war es ein kolossales Erlebnis, das quietschgelbe Ding im Stil eines startenden Jets über die Piste jagen zu sehen. Die heiße Abluft der Düse gab dann auch der Feuchtigkeit auf der Strecke den Rest, so dass das Rennen am Samstag doch noch gestartet werden konnte.
Dabei sind wir fotografisch voll auf unsere Kosten gekommen. Donnernde Motoren, spektakuläre Starts, der ein oder andere Burnout und bezaubernde Startergirls, die die teils rostigen Muskelkisten und ihre abenteuerlichen Fahrer jederzeit mit Starterfahne und einer leichten Handbewegung unter Kontrolle hatten. Ein irres Spektakel. Hier ein paar Bilder der tollkühnen Piloten mit ihren rasenden Kisten und heiße Motorräder der unterschiedlichsten Altersklassen waren natürlich auch vertreten. Na denn, jetzt ein Bier, ein Burger und Keep on Rollin‘.
So long Christian & Kyra
Ach ja, und bevor wir es vergessen, vielen Dank an die Veranstalter vom Roadrunner`s Paradise in Berlin. War für uns ein bleibendes Erlebnis und nächstes Jahr sind wir mit neuen Kameras bestimmt wieder dabei.
3 Kommentare Schreibe einen Kommentar